Der Beginn der Japan-Sammlung der SBB-PK

Bereits der Bibliotheksbegründer, Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg (1620-1688), hatte großes Interesse an Ostasien. Dank seiner Unterstützung kam schon im 17. Jahrhundert eine größere Anzahl chinesischer Bücher in die damalige kurfürstliche Hofbibliothek. Hingegen war es aufgrund der japanischen Abschließungspolitik zwischen den 1630ern und der erzwungenen Landesöffnung 1853 durch den Amerikaner Commodore Matthew Perry (1794-1858) nur in sehr geringem Maße möglich, Bücher aus Japan zu beziehen. Bis zum 19. Jahrhundert fanden lediglich vier japanische Werke ihren Weg in die Bibliothek, von denen gegenwärtig noch zwei erhalten sind. Bei der „Flora Japanica“ (Signatur Libri pict. 40, 41) handelt es sich um eine heute in Einzelbilder geteilte Rolle mit 1360 Darstellungen von Pflanzen und einigen Vögeln, die Andreas Cleyer (1634-1697), der Leiter der Niederlassung der Niederländischen Ostindien-Kompagnie in Japan, 1685 hatte anfertigen lassen. Aus dem Nachlass von Christian Mentzel (1622-1701), Leibarzt des Kurfürsten, Botaniker und Sinologe, stammt vermutlich die japanische Ausgabe Honzō kōmoku (本草綱目, Signatur Libri sin. 102/107) des Bencao gangmu, eines bedeutenden chinesischen Werkes über Kräuter und Arzneimittel, die 1702 von der Bibliothek übernommen wurde. Die eigentlichen Anfänge der Japan-Sammlung der Staatsbibliothek zu Berlin (SBB-PK) fallen deshalb mit dem Beginn diplomatischer Beziehungen zwischen Preußen und Japan zusammen. Im Sommer 1860 brach eine preußische Gesandtschaft unter Leitung von Friedrich Albrecht Graf zu Eulenburg (1815-1881) auf, um Freundschafts-, Handels- und Schifffahrtsverträge mit Japan, China und Siam (heute: Thailand) abzuschließen. Der Vertrag mit Japan wurde nach zähem Ringen am 24. Januar 1861 unterzeichnet. Ausführlich können Sie sich über die preußische Expedition im entsprechenden Themenportal informieren.

Die Sammlung vormoderner japanischer Werke der Ostasienabteilung der SBB-PK umfasst derzeit knapp 1000 Titel (Stand 2021). Gut hundert von ihnen gehen auf die preußische Gesandtschaft von 1860/61 zurück. Circa zwei Drittel können einzelnen Personen zugeordnet werden; ein Drittel wurde allgemein unter dem Herkunftsvermerk „Preußische Expedition“ bzw. „Japanische Expedition“ im Zugangsbuch registriert. Neben Stücken aus dem Besitz des Gesandtschaftsleiters, Friedrich Albrecht Graf zu Eulenburg, sind außerdem Stücke aus dem Besitz dreier weiterer Expeditionsmitglieder erhalten: des Attachés Max von Brandt (1835-1920), des Geologen Ferdinand Freiherr von Richthofen (1833-1905) und des Arztes Robert Lucius Freiherr von Ballhausen (1835-1914). Während die Stücke aus dem Besitz von Eulenburg, Brandt und Richthofen noch im 19. Jahrhundert relativ bald im Anschluss an die Expedition in den Besitz der damaligen Königlichen Bibliothek gekommen sind, ist die Sammlung Ballhausen erst 1963 aus seinem Nachlass angekauft worden.

Zahlen
105 Titel
103 Titel digitalisiert (Stand Dez. 2021)

Signaturen
Diverse Libri japon.-Signaturen
Sammlung Ballhausen: 37601 ROA – 37650 ROA

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Ostasien-OPAC (Schlagworte: Preußische Expedition / Japanische Expedition / Eulenburg / Brandt / Richthofen / Ballhausen)
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Gedruckter Katalog
Kraft, Eva (Hrsg.). Japanische Handschriften und traditionelle Drucke aus der Zeit vor 1868 im Besitz der Stiftung Preußischer Kulturbesitz Berlin. Staatsbibliothek und Staatliche Museen: Kunstbibliothek mit Lipperheidischer Kostümbibliothek, Museum für Ostasiatische Kunst, Museum für Völkerkunde. Wiesbaden: Steiner, 1982 (Verzeichnis der orientalischen Handschriften in Deutschland ; XXVII,1)
Signatur: OLS Ba OA ja 802-1

Einkäufe

Einkäufe in Japan

Bei den Vorbereitungen für den Aufbruch der Gesandtschaft meldete sich der Königliche Oberbibliothekar im Range eines Geheimen Regierungsrates, Georg Heinrich Pertz (1795-1873) zu Wort. In einem Schreiben vom 14. Dezember 1859 bat er den Minister August von Bethmann-Hollweg (1795-1877), dass die Mitglieder der Expedition Anweisung erhalten sollten, bei ihren Ankäufen in Japan und Siam auch Werke für die Königliche Bibliothek zu erwerben. Namentlich führt Pertz als Wunschthemen auf:

„…geschichtliche und geographische Werke, naturhistorische mit Abbildungen versehene Schriften, schönwissenschaftliche und Volksschriften, Hauptwerke für Theologie und Recht, Handkarten von Japan, Siam und einzelnen Theilen der Länder; Städteansichten und Pläne…“ (Geheimes Staatsarchiv – PK, Berlin, Akte I. HA. Rep. 76 Kultusministerium Vc. Sekt. 1 Tit. XI Teil V A Nr. 2 Bd. 1, S. 207)

Dass chinesische Werke nicht als Einkaufswunsch genannt werden, liegt vermutlich daran, dass die Sammlung der Königlichen Bibliothek damals bereits über einen beträchtlichen Bestand an chinesischen Titeln verfügte.

Die Königliche Akademie der Wissenschaften schloss sich Pertz Wunsch an und in einer Beilage zu einem Schreiben ebenfalls an den Minister von Bethmann-Hollweg vom 5. Februar 1860 heißt es: „Die Akademie wünscht im Interesse der Wissenschaft, daß die Mitglieder der Expedition zum Besten der hiesigen Königlichen Sammlungen, insbesondere der Königlichen Bibliothek, Bedacht nehmen mögen. 1, in Siam … 2, in Japan gleichfalls geschichtliche, geographische, naturhistorische, ingleichen theologische, poetische und juristische Bücher, namentlich auch Reichsannalen, und geographische Karten zu erwerben.“ (Geheimes Staatsarchiv – PK, Berlin, Akte I. HA. Rep. 76 Kultusministerium Vc. Sekt. 1 Tit. XI Teil V A Nr. 2 Bd. 1, S. 244)

Die Gesandtschaft kam dem Wunsch von Seiten der Königlichen Bibliothek nach und verausgabte einen Betrag von 452 Talern, 3 Silbergroschen und 10 Pfennig für den Erwerb von Büchern, Karten und Manuskripten. Bei der Abrechnung im Jahre 1862 zeigte sich jedoch, dass für die Ankäufe kein Etat veranschlagt worden war. Um die Lücke zu decken, wurde der Betrag schließlich aus der „General-Staats-Kasse“ genommen und über den Etat der Königlichen Bibliothek verbucht (Geheimes Staatsarchiv – PK, Berlin, Akte I. HA. Rep. 76 Kultusministerium Vc. Sekt. 1 Tit. XI Teil V A Nr. 2 Bd. 2, S. 101-102).



Portrait von Georg Heinrich Pertz (Aufnahmedatum um 1870)
Bildnachweis: bpk / Ernst Milster



Ausländer bei einem Händler für Lackwaren in Yokohama
Bildnachweis: Utagawa Sadahide. Yokohama bunko 横浜文庫., Bd. 1, S. 5v-6r (Signatur: 39085 ROA)

Für Erwerbungen in Japan hatten die Expeditionsmitglieder genügend Gelegenheiten, denn zwischen den eigentlichen Vertragsverhandlungen lagen lange Strecken mit freier Zeit, die mit Aktivitäten gefüllt werden mussten. Zum Thema „Einkaufen“ ist im Bericht nach den amtlichen Quellen einiges zu lesen, wie beispielsweise die Schilderung des Tagesablaufs im Quartier der Gesandtschaft zeigt:

„Gegen acht pflegten sich eine Menge Krämer einzufinden, die aus hunderten von Kisten und Kästchen allerlei niedliche und nützliche Sachen auspackten. Der Hausflur und die Gänge glichen dann während einiger Stunden einem bunten Bazar, und die ausgebotenen Gegenstände waren so mannigfaltig, so lockend und wohlfeil, dass jede Neigung Nahrung fand, und die Kauflust Aller beständig rege blieb.“ ([Berg, Albert (Hg.)]. Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Berlin, 1864, Bd. 1, S. 269-270)

Die Preußen waren gute Kunden, und die japanischen Buchläden werden an anderer Stelle im Bericht erwähnt:

„Nachmittags wurden gewöhnlich Excursionen gemacht, und war das Wetter zu weiteren Ritten zu schlecht, so besuchte man die Buch- und Kramläden, die Waffen-, Bronze- und Lack-Handlungen in der Nähe, um kleine Einkäufe zu machen, die Landeserzeugnisse kennen zu lernen und Unterhaltungen mit den Eingeborenen zu knüpfen.“ ([Berg, Albert (Hg.)]. Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Berlin, 1864, Bd. 1, S. 270)

Von der heute auch in Deutschland weit verbreiteten Begeisterung für Haiku und andere japanische Gedichtformen ist im Bericht der Expedition nichts zu finden. Das Urteil über die japanische Poesie fällt vielmehr sehr negativ aus:

„Wenig versprechen die bis jetzt übersetzten Proben der Dichtkunst ; ihre poetischen Anschauungen sind unserem Verständniss meistens ganz unzugänglich und erscheinen daher oft drollig und abgeschmackt. Die Japaner sind aber auch, nach ihrem Charakter zu urtheilen, kein poetisch, wenigstens kein lyrisch begabtes Volk, und haben in dieser Richtung wahrscheinlich nichts Nennenswertes geleistet.“ ([Berg, Albert (Hg.)]. Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Berlin, 1864, Bd. 1, S. 315)

Andere Zweige der japanischen Literatur sowie die Leidenschaft der Japaner für das Lesen werden im Bericht der Expedition dagegen sehr positiv herausgestellt:

„… sogar die Soldaten auf der Wache lesen, und man sieht Kinder, Frauen und Mädchen emsig in die Bücher vertieft. Ihre Roman- und Novellenliteratur muss sehr ausgedehnt sein und enthält gewiss viel Anziehendes, das der Übersetzung in europäische Sprachen wert wäre. Sie sind reich an Geschichtsbüchern und Encyclopädien; ihre zahllosen beschreibenden und belehrenden Werke aus den Reichen der Natur, der Wissenschaften, Künste und Gewerbe zeugen von der regen Wissbegierde des Volkes.“ ([Berg, Albert (Hg.)]. Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Berlin, 1864, Bd. 1, S. 314-315)

Die Lesebegeisterung der Japaner und die günstigen Preise der Bücher machten großen Eindruck auf den Chronisten der Reise:

„Das Lesen bildete eine Hauptbeschäftigung der Japaner aller Classen in ihren Mussestunden; Buchläden, wo nicht nur japanische und chinesische Schriften, sondern auch Uebersetzungen europäischer Werke über Länder- und Völkerkunde, über Medicin, Taktik, Waffenkunde u.s.w. zu haben sind, finden sich in allen Strassen, und die Bücher sind so unglaublich wohlfeil, dass man einen grossen Verbrauch voraussetzen muss.“ ([Berg, Albert (Hg.)]. Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Berlin, 1864, Bd. 1, S. 131)

Der Beschreibung der Buch- und Kunsthandlungen wird dementsprechend im Reisebericht eine ausführliche Passage gewidmet:

„Vor den Buch- und Kunsthandlungen hängen bunte Zerrbilder von köstlichem Humor, zu denen jetzt die Fremden in Yokuhama vielfach den Stoff liefern müssen; daneben sieht man Landschaften, Thiere, Mordgeschichten und andere Genre-Sachen, auch schöne Damen in prächtigem Schmuck. Die Freude an bildlichen Darstellungen ist allgemein, fast jeder Japaner scheint zu zeichnen. Schon ihre Schrift übt die Hand und das Auge, und da es Erfordernis ist, nicht nur zu schreiben, sondern schön zu schreiben, so wird von Jugend an viel Zeit und Sorgfalt auf diese Kunstfertigkeit verwendet. Die Darstellung der chinesischen Schriftbilder in schönem Schwung und Verhältnis ist eine Hauptbedingung der japanischen und chinesischen Bildung, und in ihren Gedichten sollen nicht bloss Sinn und Form, sondern auch der schöne Fluss der Schriftzüge wirken; sie verlangen für das Auge was wir in Klang und Silbenfall für das Ohr fordern, und begeistern sich für kaligraphische Virtuosität etwa wie der Europäer für Bravourgesang und wohltönende Declamation. Die Bildung des Auges und der Hand ist ein wesentlicher Theil der Erziehung und trägt gewiss neben der natürlichen Lebhaftigkeit und Auffassungsgabe der Japaner nicht wenig zu ihrer Befähigung und Liebhaberei für bildliche Darstellungen bei.



Darstellung eines ausländischen Paares hoch zu Ross, das eine Ladenstraße in Yokohama entlang galoppiert.
Bildnachweis: Utagawa, Sadahide. Yokohama bunko 横浜文庫, Bd. 1, S. 8v-9r (Signatur: 39085 ROA)

Man findet in allen Buchläden illustrirte Werke in unverhältnissmässiger Zahl und hunderte von blossen Bilderbüchern. Illustrirt sind die meisten botanischen, zoologischen, physikalischen, anatomischen, tactischen Bücher, – sowohl original einheimische als aus dem Holländischen übersetzte, – ferner die Werke über Waffen, Pferde, Jagd und Fischerei, Garten- und Landbau, Baumzucht, Architektur, über Erdbeben, Astronomie, Meteorologie, ihre Staatskalender und Genealogieen, Romane, Geschichtsbücher und historischen Monographieen, ihre mythologischen, ethnographischen, archäologischen Werke. Die Bilderbücher enthalten bald landschaftliche Darstellungen, bald Scenen aus dem täglichen Leben und der Natur im Kleinen. Es giebt Bilderfibeln, Fecht- und Reitschulen, und eine Zeichenschule, wo neben den ausgeführten Vorbildern der Grundbegriff der Form in mathematischen Linien ausgedrückt ist. Meisterhaft sind vor allen ihre Zeichnungen von Vögeln, Fischen, Insecten, – davon giebt es viele Sammlungen. Die Mehrzahl der Bilderbücher enthält ein buntes Allerlei, man findet oft die widersprechendsten Dinge mit ausgelassener Laune auf einem Blatte durcheinandergeworfen; sie sind unerschöpflich in drolligem Humor. Andere Bände haben offenbar nur künstlerische Bedeutung als facsimilierte Skizzenbücher, viele Blätter vortrefflich, einige freilich, die an Kühnheit und Extravaganz der Zeichnung Alles übertreffen, was europäische Schulen darin jemals geleistet haben. Alle ihre Darstellungen sind bei vielen Zeichenfehlern von unglaublicher Lebendigkeit, und zeugen von Verständnis und Sinn für die Bedeutung und das Charakteristische der Formen. Von Schönheitssinn und idealer Auffassung sprechen nur einige ihrer Götzen- und mythologischen Bilder; die Natur und das tägliche Leben stehen dem durchaus practischen Volke viel näher.“ ([Berg, Albert (Hg.)]. Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Berlin, 1864, Bd. 1, S. 312-313)



Darstellung der Läden der Verleger Masuya (links) und Izumiya Ichibee (rechts), die beide sowohl Bücher als auch Ukiyoe im Angebot hatten.
Bildnachweis: Akisato Ritō. Tōkaidō meisho zue 東海道名所図会, Bd.6, S. 74v-75r (Signatur: Libri japon. 6)

Die vom Königlichen Oberbibliothekar Pertz namentlich gewünschten kartographischen Werke werden im Bericht wegen ihrer großen Exaktheit besonders lobend erwähnt:

„In allen Buchhandlungen findet man Landkarten und Atlanten, theils einheimische über alle Theile des Reiches, theils Nachbildungen europäischer Werke in Holzschnitt und Tondruck mit japanischer Schrift; ferner sehr ausführliche Städtepläne, unter denen einer von Yeddo von vier Fuss im Quadrat so übersichtlich und genau war, dass wir alle unsere Wege darauf wieder finden konnten.“ ([Berg, Albert (Hg.)]. Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Berlin, 1864, Bd. 1, S. 314)

Die Japan-Sammlung der SBB-PK bietet eine ganze Reihe historischer Karten, sowohl als Nachdruck, als auch im Original. Darunter befindet sich auch ein Stadtplan von Edo, betitelt Oedo ōezu (御江戸大絵図, Signatur:  37619 ROA), welcher aus dem Besitz des Arztes Robert Lucius von Ballhausen stammt. Bei einer Entsprechung von 1 Fuß = 30 cm reicht der Plan mit seinen Maßen von 122,5 x 135 cm durchaus an den oben im Bericht erwähnten Stadtplan heran.

 



Stadtplan von Edo (heute Tōkyō); Ausschnitt mit dem Shinobazu Teich (heute im Stadtteil Ueno) und der Insel mit der Halle der Benten. Der Tempel daneben ist der Kan’eiji, auf dessen ehemaligen Gelände sich heute das Nationalmuseum befindet.
Bildnachweis: Oedo ōezu 御江戸大絵図 (Signatur:  37619 ROA)

Eulenburg

Friedrich Albrecht Graf zu Eulenburg (1815-1881)



Portrait von Friedrich Graf zu Eulenburg
Bildnachweis: bpk / P. Biegner Comp.

  • Verwaltungsjurist, Diplomat, Politiker
  • Außerordentlicher Gesandter, Leiter der preußischen Expedition nach Japan, China und Siam 1860/1862
  • Dezember 1862 bis März 1878 Innenminister im Kabinett Bismarcks
  • Die Briefe, die Eulenburg während der Reise an seine Familie geschrieben hatte, wurden posthum veröffentlicht unter dem Titel „Ost-Asien 1860 – 1862 in Briefen des Grafen Fritz zu Eulenburg, Königlich Preußischen Gesandten, betraut mit außerordentlicher Mission nach China, Japan und Siam“ (siehe Auswahlbibliographie)
  • Die Akten, die im Zusammenhang mit der Expedition stehen, befinden sich im Geheimen Staatsarchiv – Preußischer Kulturbesitz in Berlin. Eine Übersicht über diese unveröffentlichten Quellen bietet das Werk herausgegeben von Sebastian Dobson und Sven Saaler, Unter den Augen des Preußen-Adlers : Lithographien, Zeichnungen und Photographien der Teilnehmer der Eulenburg-Expedition in Japan, 1860-61, S. 373-374 (siehe Auswahlbibliographie)

In der Sammlung der SBB-PK ist aus dem Besitz Eulenburgs nur ein Stück erhalten, welches mehr durch Zufall seinen Weg dorthin gefunden hat. Unter der Signatur Libri japon. 446 findet sich ein Konvolut bestehend aus einem Brief des Grafen, zwei japanischen Briefrollen sowie den dazugehörigen niederländischen Übersetzungen. Eulenburg war anscheinend nicht ganz ordentlich in seiner Aktenführung. Sieben Jahre nach seiner Rückkehr von der Expedition fand er diese Unterlagen, die mit seinen Dienstgeschäften in Japan im Zusammenhang standen, und er übersandte sie gemeinsam mit folgendem Brief an die Königliche Bibliothek:



Brief von Eulenburg an die Königliche Bibliothek
Bildnachweis: Monjorui (文書類 (仮題), Signatur: Libri japon. 446-4)

„Berlin den 6ten Januar 1869

Beim Kramen unter meinen Papieren finde ich zwei Japanische Handschriften, die ich Eurer Hochwohlgeboren für die Königliche Bibliothek ganz ergebenst zur Disposition Anbei. Es sind Schriftstücke aus dem Jahr 1860, in welchen auseinandergesetzt ist, aus welchen Gründen es zur Zeit unmöglich sei, sich auf den Abschluß eines Handels-Vertrages mit Preußen einzulassen. Die beigefügten, vom Japanischen Dolmetscher Morijama Takitsiro geschriebenen holländischen Schriftstücke sind, wenn ich nicht sehr irre, die Übersetzungen des Japanischen.

Mit vorzüglicher Hochachtung bin ich
Eurer Hochwohlgeboren
ganz ergebener
Gr. Eulenburg“



Aufschrift auf der Hülle des Konvoluts: „Resumé der Conferenz mit den Gouverneuren am 18ten September 1860 in Jeddo“
Bildnachweis: Monjorui (文書類 (仮題), Signatur: Libri japon. 446-3)

Wie man den Angaben, die den niederländischen Übersetzungen beigefügt sind, entnehmen kann bzw. wie die Aufschrift auf der Hülle des Konvoluts verrät, stehen die japanischen Briefrollen im Zusammenhang mit einem Treffen Eulenburgs am 18. September 1860 (japanische Zeitrechnung: 4. Tag 8. Monat Man’en 1) mit den beiden Auslandskommissaren (gaikoku bugyō) Sakai Oki no kami (= Sakai Tadayuki, 酒井隠岐守 = 酒井忠行, Lebensdaten unbek.) und Hori Oribe no Shō (auch Hori Oribe no kami = Hori Toshihiro, 堀織部正 = 堀利煕, 1818-1860). Vier Tage zuvor am 14. September 1860 (29. Tag 7. Monat Man’en 1) hatte die erste Begegnung von Eulenburg und dem Verhandlungsführer auf japanischer Seite, Andō Tsushima no kami (= Andō Nobumasa, 安藤対馬守 = 安藤信正, 1820-1871), stattgefunden. Bei diesem Treffen hatte Eulenburg den Wunsch Preußens nach Abschluss eines Freundschafts- und Handelsvertrages vorgebracht. Dieses Ansinnen war jedoch von Andō abgelehnt worden, der darauf hinwies, dass sich die bisherigen Verträge als sehr nachteilig erwiesen hätten, weshalb sich die öffentliche Meinung ganz gegen weitere Vertragsabschlüsse gewendet hätte. Man vertagte sich schließlich ohne Ergebnis und Andō kündigte an, dass die Ausländerkommissare demnächst nochmals die Details der japanischen Position erläutern würden. Diese Erläuterung erfolgte eben am 18. September 1860 durch Sakai und Hori.

Sowohl im Bericht nach den amtlichen Quellen ([Berg, Albert (Hg.)]. Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Berlin, 1864, Bd. 1, S. 293), als auch in einem privaten Brief Eulenburgs vom 18.09.1860 klingt es so, als ob bei dieser Gelegenheit nur ein Schriftstück überreicht worden wäre: „… habe um 2 Uhr die Gouverneurs empfangen, welche vom Minister geschickt waren, um mir nochmals Alles das zu wiederholen, was er selbst mir neulich gesagt hatte. Zu größerer Sicherheit haben Sie noch Alles Japanisch aufgeschrieben und mir ein großes Schriftstück überreicht.“ (Eulenburg, Philipp zu (Hrsg.). Ost-Asien 1860 – 1862 in Briefen des Grafen Fritz zu Eulenburg, Königlich Preußischen Gesandten. Berlin, Mittler, 1900, S. 74-75).

Erst aus Eulenburgs Schreiben an den Außenminister Alexander von Schleinitz (1807-1885) vom 19. September 1860 (angekommen am 15. Dezember 1860) geht hervor, dass es sich um zwei Dokumente handelte. Eulenburg schreibt: „Ich ließ mich auf ernstliche Diskussionen nicht viel ein, weil alles, was sie [die Auslandskommissare] sagten, nur eine Wiederholung dessen war, was ich bereits vom Minister gehört hatte. … Was sie mir mitteilten sagten sie nach einer schriftlichen Instruktion her, die sie als Leitfaden mitgebracht hatten und zum Schluße überreichten sie mir ein langes Japanisches Memoria mit holländischer Übersetzung, worin alles noch deutlicher ausgedrückt sein sollte, als sie es zu sagen im Stande gewesen wären.“ (Geheimes Staatsarchiv – PK, Akte III. HA MdA, II Nr. 5070, S. 174)



Beginn des offiziellen Schreibens des „Rats der Senioren“ (rōjū), also das „Memoria
Bildnachweis: Monjorui (文書類 (仮題), Signatur: Libri japon. 446-1)



Beginn des „Leitfadens“ der Auslandskommissare
Bildnachweis: Monjorui (文書類 (仮題), Signatur: Libri japon. 446-2)



Ende der niederländischen Übersetzung von Moriyama Takichirō
Bildnachweis: Monjorui (文書類 (仮題), Signatur: Libri japon. 446-3)

Tatsächlich handelt es bei dem Werk mit der Signatur Libri japon. 446-1 eben um das erwähnte „Memoria“, also um das offizielle Schreiben des „Rats der Senioren“ (rōjū) an den preußischen Gesandten, welches auch in den veröffentlichten Urkundensammlungen wiedergegeben ist:

  • 『通信全覧 第6巻』 原本所蔵外務省外交史料館、通信全覧編集委員会編、復刻版、1985年、頁178~180
  • 『大日本古文書 幕末外国関係文書 第41巻』 東京大学史料編纂所編、復刻版、1987年、頁145~147
  • 『幕末維新外交史料集成 第5巻』 維新史学会編、1978年、頁93~94

Das Stück mit der Signatur Libri japon. 446-2 stellt dagegen den „Leitfaden“ dar, mit dessen Hilfe die Auslandskommissare getreulich die drei Punkte erläuterten, die sie im Auftrag von Minister Andō nochmals genauer darlegen sollten. Das Dokument selbst ist in keiner Urkundensammlung verzeichnet und anscheinend nur auf deutscher Seite erhalten. In der Sammlung der Gesprächsprotokolle der Shogunats-Regierung ist jedoch auch das Protokoll von der Begegnung am 18. September 1860 erhalten und es stimmt inhaltlich mit dem „Leitfaden“ überein (siehe 『大日本古文書 幕末外国関係文書付録之八 対話書』 東京大学史料編纂所編、2010年、頁416~424). Den Text des japanischen „Leitfadens“ (Libri japon. 446-2) in Druckschrift erstellt von Kitamura Hiroshi (Ostasienabteilung der SBB-PK) finden Sie hier.

Zu beiden japanischen Dokumenten existieren auch die niederländischen Übersetzungen (Libri japon 446-3) des damaligen Dolmetschers Moriyama Takichirō. Deren Wiedergabe in Druckschrift finden Sie hier.

Weitere Personen

Weitere Expeditionsteilnehmer und Stücke aus ihrem Besitz >> Bitte wählen Sie aus dem folgenden Menü.



Portrait von Max von Brandt (Holzstich von 1873)
Bildnachweis: bpk

Max von Brandt (1835-1920)

  • Diplomat und Autor
  • Begleitete die preußischen Expedition 1860/62 als Attaché
  • Ab 1862 Konsul in Japan, ab 1867 preußischer Geschäftsträger in Japan, ab 1868 Geschäftsträger und Generalkonsul des Norddeutschen Bundes, ab 1872 Ministerresident des Deutschen Reiches in Japan
  • 1875-1893 kaiserlicher Gesandter in China
  • Zahlreiche Veröffentlichungen zu Ostasien, darunter seine dreibändigen Memoiren mit dem Titel „Dreiunddreissig Jahre in Ost-Asien. Erinnerungen eines deutschen Diplomaten“ (Siehe Auswahlbibliographie)

Bei einem Frühstück im Anschluss an ein Treffen des Gesandten mit den beiden Auslandskommissaren Sakai Oki no kami und Hori Oribe no shō am 15. Oktober 1860 kam der Name des Attachés, Max von Brandt, zur Sprache. Sakai und Hori erkundigten sich sofort, ob dieser eventuell mit dem Verfasser eines in Japan berühmten Werkes zur Taktik verwandt sei und zeigten sich erfreut zu hören, dass Max von Brandt dessen Sohn war. Bei diesem Werk handelt es sich um das von Heinrich von Brandt (1789-1868) verfasste „Die Grundzüge der Taktik der drei Waffen. Infanterie, Kavallerie und Artillerie“, welches ursprünglich 1833 erschienen war. Es wurde zunächst ins Niederländische und aus dieser Sprache sogar in zwei Versionen ins Japanische übersetzt. Eine Übersetzung unter dem Titel Sanpei kappō (三兵活法) stammt von Suzuki Shunsan (auch Suzuki Tsuyoshi) aus dem Jahr 1846 (Kōka 2) und eine weitere erschien nur wenig später Anfang der Ansei-Zeit (1854-1860) in der Übersetzung von Takano Chōei unter der Bezeichnung Sanpei takuchiki (三兵答古知幾).



Titelblatt von „Die Grundzüge der Taktik der drei Waffen. Infanterie, Kavallerie und Artillerie“ (Berlin: Herbig, 1842, 2. verb. u. verm. Aufl.)
Bildnachweis: Signatur: Hv 597-6,1a



Schematische Darstellung einer Gefechtsaufstellung verschiedener Truppenteile aus „Die Grundzüge der Taktik der drei Waffen. Infanterie, Kavallerie und Artillerie“
Bildnachweis: Signatur: Hv 597-6,1a, S. 85



Die gleiche schematische Darstellung in der japanischen Übersetzung Sanpei takuchiki
Bildnachweis: Signatur: Libri japon. 14, Heft 4, S. 21r



Umschlag von Band 1 von Sanpei takuchiki, (Edo, 1857)
Bildnachweis: Signatur: Libri japon. 14



Verkaufshülle mit der Zuschrift „Dem Verfasser zugesandt durch den Gouverneur des Auswärtigen, Fürst Hori Oribe no kami“
Bildnachweis: Brandt, Heinrich von. Sanpei takuchiki 三兵答古知幾, Edo, 1857, Verkaufshülle der Bde 9-12 (Signatur: Libri japon. 14)

Am 4. Dezember 1860 überreichte Hori als Geschenk eine japanische Ausgabe des Werkes an Max von Brandt. Dieses Geschenk hat die lange Zeit überdauert, die seit der Gesandtschaft vergangen sind, und ist in der Sammlung der SBB-PK erhalten. Es handelt sich dabei um die spätere japanische Übersetzung mit dem Titel Sanpei takuchiki. Belegt wird dies durch die Zuschrift „Dem Verfasser zugesandt durch den Gouverneur des Auswärtigen, Fürst Hori Oribe no kami“ auf einer der Verkaufshüllen (Signatur Libri japon. 14, Verkaufshülle der Bde 9-12).  Eine weitere Verkaufshülle trägt die Namensangabe „Heri [sic] Oribe no kami“ (Signatur Libri japon. 14, Verkaufshülle der Bde 13-16).



Verkaufshülle mit der Namensangabe „Heri [sic] Oribe no kami“
Bildnachweis: Brandt, Heinrich von. Sanpei takuchiki 三兵答古知幾, Edo, 1857, Verkaufshülle der Bde 13-16 (Signatur: Libri japon. 14)


Darüber hinaus stammen aus dem Besitz von Max von Brandt eine Landkarte (8° Kart E 3404), zwei Druckwerke (Libri japon. 325, Libri japon. 118), eine Handschrift (Libri japon. 468) und vier Titel in Form von Bildrollen, die zu den schönsten Stücken in der historischen Japan-Sammlung gehören. Diese Art von illustrierten Rollen wird im Allgemeinen als Nara emaki, also als „Nara Bildrollen“ bezeichnet, wobei die Ortsbezeichnung „Nara“ hier nicht wörtlich zu verstehen ist, da die beteiligten Künstler mitnichten alle dort wirkten.

Gangōji engi (元興寺縁起)
Kanbun-Zeit (1661-1673), Nara emaki, Libri japon. 484

Die Legende, die in der über elf Meter langen Rolle in Text und fünf Bildern erzählt wird, besteht aus zwei Teilen. Deren Inhalte sind zwar auch in anderen Werken überliefert, aber die Version in dieser Kombination ist einmalig.

In der ersten Hälfte wird der Ursprung des Asuka- oder Gangōji-Tempels geschildert: Der Aristokrat Soga no Umako, ein Anhänger des Buddhismus, gründete den Tempel Gangōji, woraufhin Shima, die Tochter eines anderen Adeligen, Shiba Tatsuto, und ihre Dienerinnen beschließen, Nonnen zu werden. In der ersten Illustration lassen sich Shima und ihre Dienerinnen den Kopf rasieren als Zeichen ihres neuen Status als Nonne.

Als eine aus China stammende Krankheit ausbricht, wird die Schuld dafür in der Einführung des ebenfalls aus China übernommenen Buddhismus gesehen. Dessen Gegner, Mononobe no Moriya und Nakatomi no Katsumi, lassen daraufhin den Gangōji schleifen. Das zweite Bild zeigt, wie den Mönchen und Nonnen die Ordenskleidung vom Leib gerissen wird, eine Buddhastatue und Sutras werden verbrannt und man schickt sich an, das Tempelgebäude einzureißen.

Die Krankheit lässt sich damit jedoch nicht eindämmen und das Volk leidet große Not. Shōtoku Taishi, der Prinz und Regent, vernichtet gemeinsam mit Soga no Umako den Clan von Mononobe no Moriya. Shōtoku Taishi gründet den Tempel Tennōji und Soga no Umako lässt den Gangōji wiederaufbauen. Infolgedessen wird die Lage befriedet und der Buddhismus verbreitet sich weiter.



Ausschnitt aus der ersten Illustration aus dem Gangōji engi, Shima und ihre Dienerinnen lassen sich den Kopf scheren und werden Nonnen
Bildnachweis: Signatur: Libri japon. 484




Auftritt des Donnergotts in der dritten Illustration aus dem Gangōji engi
Bildnachweis: Signatur: Libri japon. 484

Der Tempel Gangōji wird jedoch als nächstes von einem Teufel heimgesucht, womit die zweite Hälfte der Legende einsetzt. Der Teufel wird als ein Rachegeist des vernichteten Clans von Mononobe no Moriya angesehen.

In der Provinz Owari lebte ein armes Bauernehepaar. Als sie einmal auf dem Feld waren, zog plötzlich ein Gewitter auf und der Donnergott erschien in einer schwarzen Wolke. Das Ehepaar verlor daraufhin das Bewusstsein, die Frau wurde schwanger und brachte einen Sohn zur Welt, der mit Riesenkräften ausgestattet war. Auf dem dritten Bild ist das Erscheinen des Donnergotts dargestellt. Als der Sohn mit Namen Tatsunosuke 16 Jahre alt ist, stellt er sich dem Teufel und erwartet ihn bei der Tempelglocke, deren Klang den Teufel anzieht. Im Kampf erkennt sein Widersacher Tatsunosukes Riesenkräfte und versucht zu fliehen. Tatsunosuke packt ihn jedoch. Bild vier zeigt die Szene im Glockenturm des Tempels, in der Tatsunosuke den Teufel an dessen Barthaar festhält.

Bei der Steinstupa, die das Grab des Clans von Mononobe no Moriya markiert, kommt der Teufel schließlich zu Tode. Auf der fünften Illustration ist sein Leichnam neben der Steinstupa abgebildet. Damit war der Gangōji von dem Unhold befreit und florierte. Tatsunosuke wurde unter dem Namen Dōjō buddhistischer Mönch. Daher stammt die Wendung „Der Gagoze [Gangōji] kommt gleich“, mit der man kleine Kinder warnt, um sie zur Räson zu bringen. (Die obige Beschreibung beruht auf: Berurin tōyō bijutsukan, S. 253-255, siehe Auswahlbibliographie unten)

Bei den weiteren Bildrollen handelt es sich um Ennogyōja (えんの行者, Kanbun-Zeit (1661-1673), Libri japon.482), eine Legende um den Begründer der buddhistischen Shugendō-Sekte der Bergasketen, um Mikage no omatsuri (みかげの御祭, Enpō-Genroku-Zeit (1673-1704), Libri japon. 457), eine Darstellung des Festzugs des Kamo-Schreins in Kyōto am 12. Mai (oder nach dem Mondkalender am Tag des Pferdes in der Mitte des vierten Monats) sowie um das Tsukiō otohime monogatari (月王乙姫物語, Enpō-Zeit (1673-1681), Libri japon. 458), eine Erzählung um den Mondprinzen und die Tochter des Meeres- oder Drachenkönigs. Letztere umfasst zwei Bildrollen von 12 beziehungsweise 14 Metern Länge. Der Inhalt des Tsukiō otohime monogatari lässt sich wie folgt zusammenfassen:

„Die Prinzessin besucht den jungen Mann in seiner Klosterzelle, was für ihn Ausschluss aus dem Kloster und Verbannung aus dem Elternhaus bewirkt. Im Meerespalast wird er heimwehkrank. Bei der Rückkehr zur Erde stiehlt die Prinzessin die Wunschperle des Herrschers der Meereswelt, um den Menschen zu helfen. Erst als ein Krieg beider Welten droht, gibt sie sie zurück und zieht mit ihrem Mann wieder zu ihren Eltern.“ (Eva Kraft, Illustrierte Handschriften und Drucke aus Japan. 12.-19. Jahrhundert. Wiesbaden: Steiner, 1981, S. 42)

Die Szene im Meerespalast ist besonders phantasievoll gezeichnet. Die Meeresbewohner sind dargestellt als skurrile Zwischenwesen mit Fischen, Muscheln, Tintenfischen, Krebsen und Meeresschnecken auf dem Kopf.




Ausschnitt aus der Darstellung des Meerespalastes aus dem Tsukiō otohime monogatari
Bildnachweis: Rolle 1, Bild 6, Signatur: Libri japon. 458

Im Zusammenhang mit Max von Brandt stehen weiterhin zwei Werke, die über Umwege in die Königliche Bibliothek kamen:

  • Das Exemplar der SBB des Shūko jisshu (集古十種, Libri japon. 337), einer Bildersammlung zur altjapanischen Kunst und Kultur, kam „nach dem Zeugnis des Legationsdolmetschers am 6.1.1861 in den Besitz von Max von Brandt und wurde später‚ vom Hr. Prof. Dr. Wagner, attachiert der Kaiserl. Japanischen Ausstellungs Commission in Wien 1873 auf Veranlassung des Hr. Jagor der Königl. Bibliothek geschenkt“ (Kraft, Eva (Hg.). Japanische Handschriften und traditionelle Drucke aus der Zeit vor 1868 im Besitz der Stiftung Preußischer Kulturbesitz Berlin. Wiesbaden: Steiner, 1982, S. 281).
  • Das Kartenwerk einer Vermessungsexpedition nach Hokkaidō, Sachalin und zu den Kurilen mit dem Titel Tōzai ezo ensen chiri torishirabezu (東西蝦夷山川地理取調図, 8° Kart. E 3420) wurde laut einer Zuschrift am 6. November 1865 durch den Konsul Brandt an das preußische Ministerium für auswärtige Angelegenheiten geschickt, wo es am 21. Mai 1866 eintraf.



Portrait von Ferdinand Freiherr von Richthofen um 1880
Bildnachweis: bpk / Ernst Milster

Ferdinand Freiherr von Richthofen (1833-1905)

  • Geograf, Geologe und Forschungsreisender
  • Begleitete als solcher die preußische Expedition nach Japan, China und Siam 1860/62
  • Ab 1875 Professur für Geographie an der Universität Bonn, ab 1883 an der Universität Leipzig, ab 1886 Professur für Physische Geographie an der Universität Berlin
  • 1901 Gründung und erster Direktor des Instituts für Meereskunde, Aufbau eines Museums für Meereskunde (eröffnet 1906)
  • 1903-04 Rektor der Friedrich-Wilhelm-Universität Berlin
  • Zahlreiche geologische und geographische Publikationen, die insbesondere auf seinen Forschungsreisen nach Kalifornien, China und Japan beruhen

Aus dem Besitz von Richthofen stammen vierundzwanzig Stücke. Die von ihm gesammelten Werke spiegeln zum einen sein naturwissenschaftliches Interesse wider in Form von illustrierten Titeln mit Pflanzen- oder Tierdarstellungen. Darüber hinaus hat er entsprechend dem Sammelauftrag der Königlichen Bibliothek eine Reihe von Büchern zu unterschiedlichen Bereichen wie beispielsweise mit Malvorlagen oder Reproduktionen künstlerischer Werke der Kanō-Schule, einige Gedichtsammlungen und ein Lexikon zur buddhistischen Ikonographie erworben.



Abbildung eines Tränenden Herzens aus Kai
Bildnachweis: Teil über die Gräser, Heft 4, S. 12r, Signatur: Libri japon. 432

Kai (花彙)
Mitte 18. Jh., 8 Hefte, Libri japon. 432

Das Werk besteht aus zwei Teilen mit je vier Heften, einem Teil über die Gräser und einem über die Bäume. Die Autoren waren Shimada Mitsufusa (島田充房, 1764-1789) und Ono Ranzan (小野蘭山, 1729-1810), wobei nur zwei Hefte von Shimada und die restlichen sechs von Ono stammen. Letzterer war ein sehr bedeutender Botaniker und Pflanzenheilkundiger, der zahlreiche Publikationen verfasste und den der berühmte Japanforscher Philip Franz von Siebold (1796-1866) als den ‚Linné von Japan‘ bezeichnete. Kai enthält detaillierte Darstellungen von Gräsern, Blumen und Bäumen inklusive Beschreibungen. Es war das zweite japanische Werk über Botanik, welches vollständig in eine europäische Sprache übersetzt wurde. Der französische Marinearzt und Botaniker Ludovic Savatier (1830-1891), der die Jahre 1865 bis 1876 in Japan verbrachte, fertigte mit Hilfe eines Japaners namens Saba eine französische Übersetzung an, die 1873 leider ohne Abbildungen veröffentlicht wurde (Livres Kwa-wi ; Botanique japonaise ; trad. du japonais avec l’aide de M. Saba par L. Savatier. Paris : Savy, 1873). Darüber hinaus nutzten Savatier und der Botaniker Adrien Franchet (1834-1900) Kai als eines von drei japanischen Werken für ihre zweibändige Darstellung der japanischen Pflanzenwelt mit dem Titel „Enumeratio plantarum in Japonia sponte crescentium…“ (Parisiis : Savy, 1875-79).



Abbildung einer japanischen Rosskastanie aus Kai
Bildnachweis: Teil über die Bäume, Heft 1, S. 21r, Signatur: Libri japon. 432

Gakō senran (画巧潜覧)
1740 (Genbun 5), 6 Hefte, Libri japon. 94

Kompendium zu den Werken und Malern der Kanō-Schule, zusammengestellt von einem ihrer Schüler, Ōoka Shunboku (大岡春朴, 1680-1763), in sechs Heften. Der Inhalt gliedert sich wie folgt:

  • Heft 1: Abstammungslinien der Kanō-Schule sowie Kopien von berühmten Malereien mit Szenen in und um Kyōto
  • Heft 2: Bilder von Personen sowie Kopie einer Rolle mit Pferden und Kranichen ursprünglich gemalt von Kanō Tan’yū (狩野探幽, 1602-1674)
  • Heft 3: Kopien von Landschaftsdarstellungen und Malereien von Vögeln und Blumen, ebenfalls von Kanō Tan’yū
  • Heft 4: Kopien von Tan’yūs Malereien japanischer und chinesischer Personen
  • Heft 5: Vorlagen japanischer und chinesischer Muster, Hinweise zur Authentizität verschiedener Maler sowie Malersignaturen
  • Heft 6: Malersignaturen und -siegel



Abbildung der Hyōnenzu aus Gakō senran
Bildnachweis: Heft 1, S. 13r, Signatur: Libri japon. 94

Nebenstehend die Kopie der Darstellung Hyōnenzu (瓢鮎図, vor 1415 entstanden), einer Illustration des Zen-Rätsels (kōan) über die Schwierigkeit, einen Wels mit einem Flaschenkürbis zu fangen. Das Original stammt von dem Mönch Josetsu (如拙, Ende 14. Jh. / Anfang 15. Jh.), der als Pionier der Tuschemalerei in Japan gilt. Das Bild ist heute als „Nationalschatz“ (kokuhō) eingestuft und befindet sich im Taizōin (退蔵院), einem Untertempel des Myōshinji (妙心寺) in Kyōto.

Die Reproduktion des Tigers im Sprung gibt einen Teil einer Wandmalerei in Tusche wieder, welche sich im Nebentempel Nikkōin (日光院) des Miidera (三井寺) in der Präfektur Shiga befunden hatte. Sie stammt von dem bedeutenden Vertreter der Kanō-Schule Kanō Eitoku (狩野永徳, 1543-1590). In der Meiji-Zeit (1868-1912) wurden das Bild und weitere Kunstwerke des Tempels von dem Unternehmer Hara Rokurō (1842-1933) aufgekauft. Inzwischen ist die Malerei auf eine vierteilige Hängerolle montiert und gehört zur Sammlung des Hara Museums ARC in der Präfektur Gunma.



Tiger im Sprung von Kanō Eitoku aus Gakō senran
Bildnachweis: Heft 1, S. 18r19v, Signatur: Libri japon. 94



Abbildung der Kintaikyō in Iwakuni aus Saiyū ryodan
Bildnachweis: Heft 2, S. 15v16r, Signatur: Libri japon. 321

Saiyū ryodan (西遊旅譚)
Neufassung von 1803 (Kyōwa 3) in 4 Heften, Libri japon. 321

Das Buch ist ursprünglich 1790 (Kansei 2) erschienen und wurde 1803 (Kyōwa 3) in überarbeiteter Form nochmals herausgegeben. Verfasser und Illustrator ist Shiba Kōkan (司馬江漢, 1747-1818), ein bekannter japanischer Maler, der neben der japanischen auch die Malerei im westlichen Stil mit Ölfarbe sowie den Kupferstich beherrschte und der zudem die westlichen Wissenschaften (rangaku) studierte. Das Werk Saiyū ryodan enthält den Erlebnisbericht seiner einjährigen Reise von Edo (heute Tōkyō) nach Nagasaki in den Jahren 1788/89. Die Hefte 1 und 2 umfassen den eigentlichen Reisebericht. In Heft 3 schildert er vor allem seine Beobachtungen in Nagasaki mit seinen zahlreichen ausländischen Bewohnern. Das letzte Heft ist dem Fisch- und Walfang gewidmet. Während die Landschaftsskizzen im japanischen Stil gehalten sind, verwendete Shiba für schematische Darstellungen den westlichen Zeichenstil.



Zimmer des niederländischen Kapitäns aus Saiyū ryodan
Bildnachweis: Heft 3, S. 15v16r, Signatur: Libri japon. 321

Das Bild aus Heft 2 zeigt die bekannte Kintaikyō Brücke (wörtlich: „Brokatgürtel“-Brücke) in Iwakuni in der Präfektur Yamaguchi. Es handelt sich um eine hölzerne Bogenbrücke von 193 m Länge, welche 1673 erbaut wurde und deren Rekonstruktion heute benutzt werden kann.

In Heft 3 ist das Interieur der Unterkunft des niederländischen Kapitäns in Nagasaki unter Verwendung von westlicher Zentralperspektive wiedergegeben. In der Beschriftung der Illustration, die in der Ausgabe der SBB-PK weitgehend fehlt, werden der Kronleuchter, die Portraits und Gemälde, die Glasgegenstände sowie die Stühle extra erwähnt. Die Inschriften finden sich in der Originalausgabe von 1790 (Kansei 2), die heute Teil des Bestands der National Diet Library Tōkyō ist (Nachdruck: 江戸・長崎絵紀行 : 西遊旅譚 / 司馬江漢著. 東京 : 国書刊行会, 1992, S. 125).



Portrait von Robert Lucius Freiherr von Ballhausen um 1880
Bildnachweis: bpk / L. Haase Co.

Robert Lucius Freiherr von Ballhausen (1835-1914)

  • Arzt und Politiker
  • Begleitete die preußische Expedition 1860/62 als Arzt
  • Ab 1866 politisch tätig, mehrfach Abgeordneter, ab 1871 enge Verbindung zu Otto von Bismarck, 1879-1890 preußischer Landwirtschaftsminister, 1895 Berufung in das preußische Herrenhaus
  • 1888 Ernennung in den Freiherrenstand
  • 1920 erschienen posthum seine „Bismarck-Erinnerungen“, die als unbearbeitete Zeugnisse eine wichtige Quelle zur Bismarck-Zeit darstellen

Im Winter 1859/60 hatte Ballhausen sich, damals noch nicht geadelt, als Dr. Robert Lucius für die Position des Schiffsarztes der Gesandtschaft beworben. Seine Meldung wurde jedoch nicht angenommen und er schloss sich zunächst dem spanischen Feldzug in Marokko an. Nach diesem machte er in Kairo die Bekanntschaft der beiden Attachés Max von Brandt und Theodor von Bunsen, die auf dem Landweg unterwegs nach Singapur waren, wo sich die Preußische Expedition formierte. Nach seiner alleinigen Weiterreise traf Ballhausen in Ceylon (heute Sri Lanka) schließlich auch den Gesandten, Graf zu Eulenburg, und nahm dessen Angebot, sofern Ballhausen auf Bezahlung verzichtete, als Arzt die Gesandtschaft zu begleiten, sofort an. Im Anschluss an die Expedition nach Japan, China und Siam (heute: Thailand) reiste er alleine weiter nach Indien und bis zum Himalaya, bevor er nach über drei Jahren Abwesenheit nach Preußen zurückkehrte. In einer Biographie heißt es im Hinblick auf den Japan-Aufenthalt: „Seine großen Einkäufe von Bronzen, Lackwaren, Stickereien, Büchern und Bildern waren ihm später eine lebendige Erinnerung an jenen interessanten japanischen Winter.“ (Mitteldeutsche Lebensbilder, Magdeburg: Selbstverlag der Historischen Kommission für die Provinz Sachsen und für Anhalt, 1927, Bd. 2, S. 411).

Aus dem Besitz von Ballhausen stammen rund 50 Stücke, darunter mehrere Kartenwerke, Landschaftsbeschreibungen, illustrierte Bücher zu legendären und historischen Persönlichkeiten sowie mehrere medizinische Titel.

Yōka seisen zukai (瘍科精選図解)
o.J. (Vorwort von 1819 (Bunsei 2)), 2 Hefte, 37641 ROA

Das Werk zeigt vor allem chirurgische Instrumente der westlichen Medizin, die von Koshimura Tokuki (Lebensdaten unbek.) mit japanischen Erklärungen versehen wurden. Die Abbildungen sind aus der 1719 erschienenen „Chirurgie“ entnommen, welche von dem bedeutenden deutschen Chirurgen und Botaniker Lorenz Heister (1683-1758) stammt. Dieses Werk ist in Deutschland in zahlreichen Auflagen erschienen, wurde in mehrere Sprachen übersetzt und war auch von großem Einfluss auf die Einführung westlicher medizinischer Techniken in Japan.



Abbildung mit chirurgischen Instrumenten der westlichen Medizin aus Yōka seisen zukai
Bildnachweis: Heft 1, ungez. S., Signatur: 37641 ROA

Murasaki shikibu genji karuta (紫式部源氏かるた)
1857 (Ansei 4), Leporello, 37647 ROA

Vorlage für dieses Werk ist das aus 54 Kapiteln bestehende Genji monogatari (源氏物語), der älteste Roman Japans, welcher der Hofdame Murasaki Shikibu (紫式部, Ende 10. Jh./Anfang 11. Jh.) zugeschrieben wird. Das Bilderalbum mit Illustrationen des sehr erfolgreichen Künstlers Utagawa Kunisada II. (歌川国貞 2世, 1823-1880) umfasst dementsprechend 54 Bilder, die jeweils Titel, Maler, Verleger und Zensurstempel tragen. Tatsächlich dargestellt sind jedoch Szenen aus der Parodie Nise murasaki inaka genji (偐紫田舎源氏, „Ein ländlicher Genji von einer falschen Murasaki“), die als Fortsetzungsroman von 1829 bis 1842 erschien und äußerst populär war. In der Parodie wurde die sehr verschlungene Handlung, die nur lose auf die Vorlage zurückgreift, in das 15. Jahrhundert verlegt. Als Folge des reich bebilderten Romans entwickelten sich Drucke mit Genji-Motiven zu einer wahren Modewelle.

Die Illustration bezieht sich auf das Kapitel 4 mit dem Titel Yūgao. Die Hauptfigur, der Lebemann Mitsuuji (im Original: Prinz Genji), steht rechts die Hand abwehrbereit am Schwert. Vor ihm kniend seine Geliebte Tasogare (im Original: Yūgao). Sie trägt einen Kimono mit einem Muster, das Blüten des Flaschenkürbises zeigt. Diese Pflanze heißt auf Japanisch yūgao, worüber die Verbindung zur gleichnamigen Figur im originalen Genji-Roman hergestellt wird. Tasogare versucht sich mit einem Bambusvorhang vor der Erscheinung von Akogis Geist zu schützen. Akogi (im Original: Dame Rokujō) ist eine hochrangige Kurtisane und andere Geliebte von Mitsuuji, die erzürnt darüber ist, dass er sich mit Tasogare, die von niedrigem Stand ist, eingelassen hat. Neben Akogis übernatürlicher Erscheinung ist eine Päonienlaterne, auf Japanisch botan dōrō, dargestellt, die die Figur als Geist kennzeichnet. Mit dieser Laterne wird auf eine der bekanntesten japanischen Gespenstergeschichten mit eben dem Titel Botan dōrō angespielt



Illustration zu Kapitel 4 Yūgao aus dem Murasaki shikibu genji karuta
Bildnachweis: ungez. S., Signatur: 37647 ROA



Ausschnitt aus Hizen Nagasaki zu mit der fächerförmigen, künstlichen Insel Deshima / Dejima
Bildnachweis: Signatur: 37614 ROA

Hizen Nagasaki zu (肥前長崎図)
ca. Ansei-Zeit (1854-1860), Karte 46,3 x 69,6 cm (gefaltet 15,7 x 8,8 cm), 37614 ROA

Die Karte umfasst den Hafen und die Stadt Nagasaki mit Entfernungsangaben zu einigen anderen japanischen Städten. Sie enthält kein Gradnetz oder Maßstab. In dem gezeigten Ausschnitt ist die fächerförmige, künstliche Insel Deshima / Dejima deutlich erkennbar, auf der sich die niederländische Faktorei befunden hatte, welche während der Zeit der Abschließung Japans das Fenster zu Europa war. Daneben, auf einer rechteckigen Insel, die Lagerhäuser der chinesischen Händler. Beschriftet sind außerdem zwei niederländische Schiffe, von denen das linke gerade Salut schießt.

Literatur


Auswahlbibliographie

Über die Personen

::: Brandt, Max von. Dreiunddreissig Jahre in Ost-Asien. Erinnerungen eines deutschen Diplomaten ; in drei Bänden. Leipzig: Wigand, 1901 (Vol. 1: Die preussische Expedition nach Ost-Asien : Japan, China, Siam, 1860-1862 ; zurück nach Japan, 1862)

::: Dobson, Sebastian und Sven Saaler (Hg.). Unter den Augen des Preußen-Adlers : Lithographien, Zeichnungen und Photographien der Teilnehmer der Eulenburg-Expedition in Japan, 1860-61 = Under eagle eyes : lithographs, drawings & photographs from the Prussian expedition to Japan, 1860-61 = プロイセン・ドイツが観た幕末日本 : オイレンブルク遠征団が残した版画、素描、写真. München: Iudicium, 2011

::: Eulenburg, Friedrich zu. Ost-Asien 1860 – 1862 in Briefen des Grafen Fritz zu Eulenburg, Königlich Preußischen Gesandten, betraut mit außerordentlicher Mission nach China, Japan und Siam / Hg. von Philipp zu Eulenburg-Hertefeld. Berlin: Mittler, 1900

::: Lucius von Ballhausen, Robert. Selbstbiographie. Hg. von Frh. Hellmuth Lucius v. Stoedten. Görlitz : Hoffmann & Reiber, 1921

::: Mitteldeutsche Lebensbilder. Hg. von der Historischen Kommission für die Provinz Sachsen und für Anhalt. Magdeburg: Selbstverlag der Historischen Kommission für die Provinz Sachsen und für Anhalt, 1926-1930, 5 Bde

::: Richthofen, Ferdinand von. Ferdinand von Richthofens Aufenthalt in Japan. Aus seinen Tagebüchern. In: Mitteilungen des Ferdinand-von-Richthofen-Tages 1912. Berlin: Reimer, 1912, S. 19-185

::: Schwalbe, Hans und Heinrich Seemann (Hg.). Deutsche Botschafter in Japan 1860-1973. Tōkyō: Deutsche Gesellschaft für Natur- und Völkerkunde Ostasiens, 1974 (Mitteilungen der Deutsche Gesellschaft für Natur- und Völkerkunde Ostasiens; 57)

Über die Werke der historischen Japan-Sammlung der SBB-PK

::: Bartlett, Harley Harris. Hide Shohara. Japanese botany during the period of wood-block printing. Los Angeles : Dawson, 1961

:::『ベルリン東洋美術館』  平山郁夫、 小林忠編著 東京 : 講談社、1992(秘蔵日本美術大観 ; 7)

::: Hillier, Jack. Japanese prints : 300 years of albums and books. London : Brit. Museum Publ., 1983

::: Kraft, Eva. Illustrierte Handschriften und Drucke aus Japan. 12.-19. Jahrhundert. Wiesbaden: Steiner, 1981

::: Kraft, Eva. Die Japansammlung der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz. In: Bonner Zeitschrift für Japanologie, 3.1981, S. 111-120

::: Kraft, Eva (Hg.). Japanische Handschriften und traditionelle Drucke aus der Zeit vor 1868 im Besitz der Stiftung Preußischer Kulturbesitz Berlin. Staatsbibliothek und Staatliche Museen: Kunstbibliothek mit Lipperheidischer Kostümbibliothek, Museum für Ostasiatische Kunst, Museum für Völkerkunde. Wiesbaden: Steiner, 1982 (Verzeichnis der orientalischen Handschriften in Deutschland ; XXVII,1)

::: Kraft, Eva. The Japanese collection in the ‚Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz‘ in Berlin. In: Japan Forum, 3.1991, Nr. 2, S. 211-220

::: エヴァ・クラフト、北村浩、沢井耐三編者 『西ベルリン本お伽草子絵巻集と研究』 豊橋 : 未刊国文資料刊行会、1981 未刊国文資料 ; 第4期第10冊)

::: Mitchell, Charles H. The illustrated books of the Nanga, Maruyama, Shijo and other related schools of Japan ; A bibliography. Los Angeles : Dawson’s Book Shop, 1972

::: Toda, Kenji. Descriptive catalogue of Japanese and Chinese illustrated books in the Ryerson Library of the Art Institute of Chicago. Chicago, 1931

Über die Ostasienabteilung

::: Kaun, Matthias. The East Asia Department of the Berlin State Library: German National Resource for East Asian material. In: 圖書館學與資訊科學  = Journal of library and information science, 33.2007, Nr. 2, S. 9-18

::: Kaun, Matthias. Die Ostasienabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin. In: Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie, 54.2007, Nr. 2, S. 59-66

::: Säuberlich, Wolfgang. Die Ostasienabteilung der Staatsbibliothek. In: Jahrbuch Preußischer Kulturbesitz, 1971, S. 181-202